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1,97 Meter groß, über 100 Kilo schwer. Schon rein äußerlich ist Nikita Putilov ein beeindruckender Sportler. Und wer den 19-Jährigen im Boxring erlebt, sieht schnell, warum er zu den größten deutschen Boxtalenten gehört.

Schnelle Bewegungen, präzise Schläge, sichere Deckung. Mit diesen Eigenschaften hat sich Nikita Putilov bereits in jungen Jahren national und international einen Namen gemacht. Im vergangenen Frühjahr erkämpfte sich der gebürtige Leipziger bei den U22-Europameisterschaften in Kroatien die Silbermedaille. 2021 hatte er sich bei den U19-Europameisterschaften in Montenegro ebenso den Titel geholt wie bei den Deutschen Meisterschaften der Männer. Und das nächste große Ziel hat Nikita Putilov längst im Blick. „Ich will unbedingt bei den Olympischen Spielen 2024 und 2028 dabei sein. Die Chancen dafür sind auf jeden Fall da. Ich muss mich einfach gut präsentieren und bei den großen Turnieren abräumen“, blickt der Modellathlet selbstbewusst nach vorn.

Ab 20. Juni stehen die Europameisterschaften auf dem Programm. Wenn er es schafft, „dort vorn dabei zu sein“, ist die Chance sehr groß, dass er sich bereits im kommenden Jahr in Paris tatsächlich seinen olympischen Traum erfüllen wird. „Außerdem stehen 2024 noch zwei große Turniere an, bei denen ich mich zeigen kann.“ Und wenn es in Paris nicht klappt, will Nikita Putilov auf jeden Fall 2028 in Los Angeles olympische Luft schnuppern. Wenn er dieses Ziel erreicht hat, könne er sich durchaus vorstellen, eine Profikarriere zu starten. Auf dem Weg nach oben setzt der junge Boxer im Ring vor allem auf seine Schnelligkeit und seine gute Technik sowie auf Kontersituationen. „Ich schlage gern auch mal mit, aber am liebsten warte ich auf Kontersituationen und nutze sie aus“, erklärt er.

Der 19-Jährige (r.) wartet in seinen Kämpfen gern auf Kontersituationen und nutzt diese dann blitzschnell

Boxtraining und Feuerwehrausbildung

Nach dem Abitur vor knapp zwei Jahren zog es Nikita Putilov nach Frankfurt/Oder. Hier hat er in der Sportfördergruppe der Feuerwehr perfekte Trainingsbedingungen im Bundesstützpunkt. Er kann sich auf seine Boxkarriere und seinen olympischen Traum konzentrieren – mit einem entsprechenden Trainingsprogramm, das es in sich hat. „Meist stehe ich um 6 Uhr auf und mache eine lockere Einheit, um in den Tag zu starten, zum Beispiel Läufchen, Schattenboxen, Seilspringen und Lockerungs- und Dehnungsübungen. Dann gehe ich essen und bereite mich auf die 10-Uhr-Trainingseinheit vor, wo wir meist Krafttraining oder technisch-taktische Dinge machen. Abends trainieren wir fast immer speziell, das bedeutet Partnerübungen oder Sparring“, erklärt er.

Neben dem täglichen Training absolviert Nikita Putilov eine Ausbildung bei der Feuerwehr, um sich bereits jetzt für die Zeit nach der sportlichen Karriere ein Standbein aufzubauen. „Das ist mir wichtig. Schließlich weiß man im Sport nie, wie lange die Karriere dauert“, blickt er voraus. Wenn er neben Training und Ausbildung mal freie Zeit hat, unternimmt Putilov gern was mit seinen Freunden, geht ins Kino, ins Schwimmbad oder auch gern mal bowlen. Natürlich zieht es ihn auch immer mal wieder in seine Heimat Leipzig. Schließlich wohnen hier immer noch seine Familie und viele Freunde. Auch dem Boxring Atlas Leipzig e.V., bei dem er seine vielversprechende Karriere begann, stattet er immer wieder gern einen Besuch ab.

Vom Spätstarter zum Olympia-Kandidaten

Putilov holte sich im vergangenen Jahr beim Cologne Boxing World Cup die Goldmedaille

Nikita Putilov hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg vom boxerischen Spätstarter zum Olympia- Kandidaten hingelegt. Erst mit 14 Jahren hat der sympathische junge Mann in Leipzig mit dem Boxen begonnen. „Angefangen habe ich im Gym in der Eisenbahnstraße bei Matthias Eichler. Ein Kumpel hatte mich mitgenommen, weil ich Bock hatte, mit dem Kampfsport anzufangen. Das Boxen hat mir von Anfang an Spaß gemacht“, erinnert er sich. „Nach etwa zwei Jahren bin ich zum Boxring Atlas und zu Trainer Torsten Müller gewechselt, wo ich mich dann vor allem technisch weiterentwickelt habe.“
Bevor er mit dem Boxen „genau seine Sportart“ gefunden hat, war er sechs Jahre lang als Schwimmer aktiv. „Aus Spaß“, wie er selbst sagt. „Nicht auf Leistungssportniveau.“ Ab und zu startete er bei einem kleinen Wettkampf. Wie es weiterging, ist bekannt. [ane]

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