Workshop der Host Cities zur UEFA EURO 2024™ mit den Schwerpunkten nachhaltiges Catering und faire textile Beschaffung
Im Rahmen der bundesweiten Konferenz „Sport handelt Fair“ (5. und 6. September) nahmen am Dienstagnachmittag mehr als 30 Vertreter aus den EM- Austragungsorte zur UEFA EURO 2024TM an einem Workshop zum Schwerpunkt ökofaire und nachhaltige Beschaffung teil. Mit Projektleitern und Nachhaltigkeitsbeauftragten aus Berlin, München, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, Gelsenkirchen, Stuttgart und Leipzig sowie dem Bundesumweltministerium und von der EURO 2024 GmbH waren zahlreiche Projektverantwortliche der Einladung in die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig gefolgt. Unter der Überschrift „Nachspielzeit“ standen insbesondere die Themen Catering, Textil, Merchandise und Dressing auf der Agenda, die im Hinblick auf eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Beschaffung zur UEFA EURO 2024TM diskutiert wurden.
Eröffnet wurde die Konferenz von Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig, der die Bedeutung verantwortungsvoller Beschaffung für die Kommune betonte. „Wir machen mit dieser Konferenz auf faire und nachhaltige Beschaffung aufmerksam und gehen mit gutem Beispiel voran. Durch Sportveranstaltungen, im Kleinen wie im Großen, kann sehr viel Aufmerksamkeit erzeugt werden für fair gehandelte Produkte und die häufig anzutreffenden dramatischen Arbeits- und Lebensbedingungen in den Herkunftsländern. Diese Chance müssen wir nutzen. Für uns als Kommune sind die globalen Nachhaltigkeitsziele ein richtungsweisender Kompass. Wir stehen in der Pflicht, öffentliche Gelder so einzusetzen, dass die Lebensgrundlagen auch zukünftiger Generationen – Nord wie Süd – gewährleistet sind.“
Bei den Workshopteilnehmenden aus acht Host Cities stand dabei der Wunsch nach Austausch und Vernetzung sowie nach Verbundprojekten für alle Austragungsorte im Mittelpunkt. Im Bereich des Host-City-Dressings, also Werbemittel wie Megaposter, Beflaggung und Plakaten in der Stadt, wurden verschiedene Ansätze diskutiert. Die Überlegungen reichten dabei von der nachhaltigen Herstellung der Werbemittel aus umweltverträglichen Materialien und Farben bis hin zu sinnvollen Weiternutzungs- und Kreislaufmöglichkeiten – beispielsweise der Verwertung von Bannern für Sonnensegel, Taschen und andere Produkte.
Ein Best-Practice-Beispiel der Kompetenzstelle „Faire Beschaffung Berlin“ zu nachhaltigem Catering fokussierte insbesondere auf Mehrweg- und Abfallkonzepte, den Einsatz regionaler, biologischer und pflanzlicher Produkte sowie die Nachverfolgbarkeit von Lieferketten. Für die Host Cities sind diese Aspekte insbesondere im Hinblick auf die emiossionsarme und sozial verträgliche Ausgestaltung der Fanfeste und die Versorgung der tausenden Volunteers (freiwillige Helfer) zur UEFA EURO 2024TM relevant.
Weiterhin statten die EURO 2024 GmbH und die zehn Host Cities ihre Volunteers und ihre städtischen Mitarbeitenden zum Event mit Bekleidung aus und planen mit Merchandise- und Give-Away-Produkten. Da alle zehn Host Cities „Fairtrade Towns“ sind und sich zu hohen Beschaffungsstandards verpflichtet haben, zugleich jedoch die EURO 2024 GmbH mit dem Ausstatter die Beschaffungskriterien verhandelt, wurde im Workshop eine städteübergreifende Bedarfsanfrage an den Turnierausrichter formuliert. Für den Einkauf nachhaltiger Sport- und Volunteerausrüstung betonen sie die besondere Verantwortung bei der Berücksichtigung von Sozial- bzw. Menschenrechtsstandards und Umweltschutzkriterien. Aus sozialer Perspektive stehen u. a. die Transparenz der Lieferketten der produzierten Textilien und Sportprodukte, die Einhaltung aller Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und die Zertifizierung der Produktionsstätten auf der Bedarfsanfrage. Zugunsten der ökologischen Nachhaltigkeit wird für die Beschaffung u. a. eine maximale Reduktion erdölbasierter Stoffe und die Verwendung nachweislich biologisch angebauter Baumwolle angestrebt.